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Praktisch jeder Mensch kennt sie. Sie kommen meistens plötzlich. Ihr Auftritt ist mal akut und schnell wieder vorüber. Doch bei vielen bleiben sie langfristig bzw. sind chronisch. Kopfschmerzen.
Eine Umfrage des deutschen Statistikportals „Statista“ ergab 2017, dass über 40% der in Deutschland lebenden Menschen mehrmals im Monat an Kopfschmerzen leiden. 75% zwischen 18 und 29 Jahren gaben an, dass bei ihnen mindestens einmal im Monat akute Schmerzsysmptome auftreten.
Kaum zu glauben, aber es gibt über 180 verschiedene Formen mit unterschiedlichen Ursachen und Symptomen. Und damit 180 verschiedene Gründe, warum es bis heute nicht gelungen ist, ein Allheilmittel zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
In der Medizin unterscheidet man zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Sekundäre basieren auf physikalischen Ursachen wie beispielsweise Kopfverletzungen, Infekten oder Fehlsichtigkeit. Primäre stellen die häufigste Form der Kopfschmerzen dar – dazu gehören z. B. die Migräne und Spannungskopfschmerzen. In Deutschland leiden knapp 10% unter diesen chronischen Kopfschmerzen. Dabei sind weibliche Patientinnen, die in Behandlung sind, doppelt so häufig betroffen wie männliche Patienten.
Kann Cannabis bei Kopfschmerzen helfen? Grundsätzlich betrachtet, gibt es noch viel zu erforschen. Aber eine Studie von Wissenschaftlern rund die Psychologin Dr. Carrie Cuttler (Washington State University/Pullman) kam zu dem Ergebnis, dass inhaliertes Cannabis den Schweregrad von Kopfschmerzen und Migräne um ca. 50% reduzieren kann. Dabei berichteten Männer über stärkere Verringerungen der Kopfschmerzen als Frauen.
Wie die Forscher dokumentieren, zeigten Cannabiskonzentrate insgesamt die etwas besseren Effekte als Cannabisblüten. Wobei nicht die Mengen an THC oder CBD entscheidend waren, sondern möglicherweise noch andere Cannabinoide bzw. Inhaltsstoffe eine Rolle spielen.
Zwar gab es Hinweise, dass der wiederholte Cannabiskonsum mit einer Toleranz gegenüber seiner Wirkung einhergeht. Aber, Cannabis scheint nicht zu Kopfschmerzen aufgrund von Medikamentenübergebrauch (wie häufig bei anderen konventionellen Behandlungen) zu führen oder anders ausgedrückt: Der Konsum von Cannabis scheint Kopfschmerzen oder Migräne im Laufe der Zeit nicht zu verschlimmern.
Quellen
https://www.hanf-magazin.com/medizin/hanfmedizin-bei-erkrankungen/die-wirkung-von-cannabis-bei-kopfschmerzen/ https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/mit-cannabis-gegen-kopfschmerzen-und-migraene https://www.jpain.org/article/S1526-5900(19)30848-X/fulltextShort- and Long-Term Effects of Cannabis on Headache and Migraine[Textflussumbruch]Carrie Cuttler, Alexander Spradlin, Michael J. Cleveland, Rebecca M. Craft Published:November 09, 2019 Häußermann, Grotenhermen, Milz, „Cannabis- Arbeitshilfe für die Apotheke“, 2017, 2.Auflage