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Rheuma ist „nur“ ein Begriff für über 100 verschiedene Krankheitsbilder. Gemeinsam haben sie aber alle, dass Patient:innen über chronische Schmerzen in völlig unterschiedlichen Körperregionen klagen. Rheuma kann im Prinzip jeden treffen – auch Kinder und Jugendliche können unter chronischen Schmerzen am Stütz- und Bewegungsapparat leiden. In der Fachsprache bezeichnet man dies auch als rheumatische und muskuloskelettale Erkrankung.
Eingeteilt wird Rheuma in vier Kategorien: Entzündlich-rheumatisch, degenerativ-rheumatisch, chronisches Schmerzsyndrom des Bewegungsapparates sowie Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden.
Die Form des Rheumas, die am häufigsten auftritt, ist die entzündlich-rheumatische „rheumatoide Arthritis“. Darunter versteht man eine Gelenkentzündung, die schleichend beginnt und von Dauer ist. In dem Zusammenhang spricht man auch über Morgensteifigkeit, die über eine Stunde anhält und mehr als zwei Gelenke betrifft – hier könnte es sich um eine rheumatoide Arthritis handeln. Bei der Diagnose ist zügiges Handeln gefragt, damit keine irreparablen Schäden entstehen. Rund einer von 100 Erwachsenen (und davon dreimal mehr Frauen als Männer) sind von der Rheumaform betroffen, die meist ab 50 Jahren auftritt.
Die Ursachen sind nicht vollständig erforscht, aber man nimmt an, dass genetische Faktoren, Viren wie auch bestimmte Bakterien und andere Umwelteinflüsse eine Rolle spielen können. Mehr weiß man darüber, wie bei der rheumatoiden Arthritis die Entzündungen in den Gelenken entstehen: Die Zellen des Immunsystems greifen eigenes Körpergewebe an, obwohl das System den Körper ja eigentlich schützen soll. Das nennt man auch Autoimmunreaktion.
Kann medizinisches Cannabis vielleicht helfen? 2021 führte ein amerikanisches Forschungsteam aus Rheuma-Spezialist:innen eine Studie unter Patient:innen durch, die bei FORWARD, der nationalen Datenbank für rheumatische Erkrankungen, gespeichert war. 2014 und 2019 wurden die von Rheuma Betroffenen über ihren heutigen wie auch vergangenen Cannabiskonsum befragt. Dabei verglichen die Wissenschaftler:innen demografische Merkmale, Patientenberichte, Arzneimittel, Komorbiditäten wie auch Diagnosen zwischen Cannabis-Konsument:innen und Nicht-Konsument:innen. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass der angegebene Konsum von Cannabis zwischen 2014 und 2019 deutlich höher geworden ist.
Das deutet laut den Autoren darauf hin, dass sich die Cannabiskonsumenten symptomatisch schlechter fühlen und ihre Bedürfnisse bei der Schmerzbehandlung durch andere Therapieformen möglicherweise nicht adäquat erfüllt werden.
Die Verbindung Cannabis – Opioiden – Patientenberichte zeigen der Studie nach Bereiche für zukünftige Forschungsarbeiten auf.
Quellen
Häußermann, Grotenhermen, Milz, „Cannabis- Arbeitshilfe für die Apotheke“, 2017, 2.Auflage. https://cannabis-als-medizin.info/cannabis-gegen-rheuma/ , . https://www.rheuma-liga.de/rheuma/ist-es-rheuma Increase in Cannabis Use Among Adults With Rheumatic Diseases: Results From a 2014–2019 United States Observational Study Kristin Wipfler, Teresa A. Simon, Patricia Katz, Frederick Wolfe, Kaleb Michaud First published: 15 July 2021 https://doi.org/10.1002/acr.24752 Citations: 3